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NEW WORK HAT VIELE GESICHTER. DAS KÖNNEN RAUMKONZEPTE SEIN, TECHNOLOGISCHE ENTWICKLUNGEN, ABER AUCH ANGEBOTE FÜR DAS WOHLBEFINDE DER MITARBEITER:INNEN. WIR HABEN HINTER DIE TÜREN DER MEDIENHÄUSER IN BAYERN GESCHAUT UND INSPIRIERENDE CASES GESAMMELT, DIE UNSERE ARBEITSWELT BEREITS JETZT IM KLEINEN UND GROSSEN VERÄNDERN.

Zeichen und Wunder – Austausch bei Lunch&Learn

 

Traumhafter könnte die Lage kaum sein: Die Agentur Zeichen & Wunder logiert auf drei Etagen direkt zwischen Gärtnerplatz, Viktualienmarkt und Isartor in der Rumfordstraße. Das Highlight der Räumlichkeiten: ein ehemaliger Ballsaal und Räume mit Weitblick bis zu den Alpen. Doch die Agentur kann mit einer weiteren Besonderheit auftrumpfen: Sie ist mit drei Küchen ausgestattet, in denen nicht nur gebrutzelt, gegessen, sondern auch gefeiert wird. Und wer mag, kann dort auch die hauseigene Gin-Kreation, den Zeichen & Wunder Sloe Gin, verkosten.

Kulinarische Inspirationen gibt es auf dem benachbarten Viktualienmarkt. Gekocht wird immer häufiger vegetarisch und vegan. Die Mitarbeiter:innen genießen – soweit wieder möglich - die gemeinsamen Mahlzeiten. „Besonders schön finden wir die Lunch & Learns für den regelmäßigen Austausch sowie unseren Taco Friday zum Wochenausklang, wo jede:r unkompliziert etwas beisteuern kann“, erklärt Irmgard Hesse, Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin der Agentur.

Bilder: Zeichen & Wunder

Google: Hybrid produktiv zusammenarbeiten

 

Sie heißen „Campfire“, „Team Pods“, oder „Camp Charleston“ und sind Teil eines neuen hybriden Arbeitsmodells, das den Mitarbeiter:innen in den Google Büros weltweit mehr Flexibilität verschaffen soll. „Als Unternehmen sind wir nach wie vor der Meinung, dass die persönliche Zusammenarbeit der Schlüssel zum Aufbau einer Gemeinschaft, zur Förderung von Innovationen, zur Unterstützung der Kreativität und zur Lösung komplexer Probleme ist. Bei Googles zukünftigen Arbeitsplatz wird es darum gehen, Google zum effektivsten, kreativsten und angenehmsten Ort zum Arbeiten zu machen“, erklärt Cornelia Florig, Market HR Cluster Lead Germany & Austria bei Google.

Eine Herausforderung, die viele Medienunternehmen aktuell umtreibt: Wie schafft man es in einer hybriden Arbeitssituation eine produktive Meeting-Atmosphäre? Vernetzte Outdoor-Arbeitsplätze, virtuelle Whiteboards und runde Meeting-Boxen mit großen integrierten Screens sorgen bei Google dafür, dass die Mitarbeiter:innen künftig unabhängig vom physischen Arbeitsort reibungslos kommunizieren können. Und die Überlegungen zu neuen Arbeitskonzepten haben gerade erst begonnen, so Cornelia Florig:

Bild: Google LLC

 

„Als datengetriebenes Unternehmen gehen wir mit Innovationsgeist an Pilotprojekte heran und führen währenddessen genaue Beurteilungen durch, damit wir uns auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse anpassen können. Ein wichtiger Faktor ist dabei das regelmäßige Feedback unserer Kolleg:innen. Nur so können wir Entscheidungen über unseren künftigen Arbeitsplatz vollumfänglich fällen.“

RTLZWEI – Mitarbeitende steuern Veränderungsprozesse

 

Wie in Zukunft bei RTLZWEI gearbeitet wird, will die Geschäftsführung nicht von oben herab vorgeben. Ganz im Sinne des New Work-Gedankens setzt man auf Eigenverantwortung, Teamwork und Vertrauen: Die Mitarbeitenden entscheiden in Workshops selbst, wie ihre Zukunft bei dem Privatsender aus Grünwald im Süden Münchens aussehen soll. „Unser Büro in Grünwald bleibt weiterhin ein Haus des Austauschs, der Kommunikation und der Zusammenarbeit”, sagt Dr. Anne Suffert, Leiterin Personal bei RTLZWEI.

Mehrere Projektgruppen beschäftigen sich deshalb mit den verschiedensten Aspekten von New Work. Unter dem Titel „Workplace” erarbeiten Mitarbeitende ein neues Gebäudekonzept, das Open-Space-Flächen und buchbare Büros beinhaltet. In der Workgroup „Meet & Collect” widmet man sich der Meeting-Kultur und der „Culture Club” will die Unternehmenskultur auch in Zeiten des „New Normal” für alle weiterhin erlebbar machen.

Ruffinihaus – Vernetzt im Creative Hub arbeiten

 

Mitten in Münchens Innenstadt finden im Ruffinihaus Kulturschaffende und junge Medienunternehmen ein Zuhause und machen das Gebäude zum Innovations-Hotspot. Das Ruffinihaus am Rindermarkt beherbergte eigentlich Verwaltungsbüros der Stadt. Bis es 2017 saniert werden musste. Seit 2020 kann das Kompetenzteam Kultur und Kreativwirtschaft die erste Etage des Ruffinihaus als Creative Hub zwischennutzen. Für zwei Jahre arbeiten dort 50 Kreative in 27 individuell eingerichteten Büros. „Es geht darum, zu zeigen, was für ein transformatorisches Potenzial in der Branche steckt“, sagt Projektleiterin Christina Schepper-Bonnet. Im Ruffinihaus sollen sich die Kreativen nicht nur untereinander vernetzen, sondern auch mit der Wirtschaft – um „eine wirkliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu bewirken.“

„Es geht darum, zu zeigen, was für ein transformatorisches Potenzial in der Branche steckt.“

Christina Schepper-Bonnet, Ruffinihaus

Bild: Sabrina C. Maier, J. Untch

ProSiebenSat.1 - Playlist für gute Laune

 

Immer den richtigen Beat im Homeoffice: „Was sind Eure Favoriten, um Euch zu motivieren? Bei welchen Liedern bekommt Ihr gute Laune?“ Die Antworten der ProSiebenSat.1-Mitarbeiter:innen auf diese Fragen flossen in die Spotify-Playlist #P7S1InThisTogether ein. Insgesamt 173 Titel finden sich in diesem Soundtrack des Alltags. „Es ist eine bunte Mischung. Alle Stilrichtungen sind vertreten, vom Deutschen Schlager bis Indie Pop“, sagt Theresa Hertel, Corporate & Internal Communications bei ProSiebenSat.1. Auch die drei Vorstände Rainer Beaujean, Christine Scheffler und Wolfgang Link haben ihre Lieblingstitel für die Homeoffice-Playlist verraten. „Hoch“ von Tim Bendzko (Beaujean), „Temptation“ von New Order (Scheffler) und „Blue Monday“ von Flunk (Link).

David + Martin – Den Markenkern erlebbar machen

 

740 Quadratmeter Altbau in der Münchner Innenstadt, rund 50 Arbeitsplätze und eine Bar im Büro – damit hebt sich die Kreativagentur David + Martin beträchtlich von der Konkurrenz ab. „Mein Mitgründer David Stephan und ich haben eine große Leidenschaft für Genuss und Gastronomie“, erklärt Martin Eggert. „Wir wollten für unsere Agentur ursprünglich eine Bar oder ein Café mieten.“ Als sie keine passenden Räume finden, beschließen sie, die Bar zu bauen. Mit allem Drum und Dran: Kristallgläsern, dimmbarem Licht, guten Musikboxen. Ein Ort, um abends zusammenzukommen und ausgelassen zu sein. „Die Bar macht einfach Bock, unserem Team, aber auch unseren Kunden“, so Martin Eggert.

Bilder: Nick Frank

 

Hier wird die Unternehmenskultur der Agentur erlebbar, die viele Kunden aus dem Food-and-Beverage-Bereich betreut. Auch in den anderen Räumen steht bei Martin + David der Wohlfühlfaktor im Vordergrund. Details wie eine riesige Hummerstatue laden zum Schmunzeln, Social Rooms mit bunten Sesseln zum Verweilen ein. „Wir sind ein Jugendtreff für Erwachsene“, fasst Eggert zusammen, „wir wollen Spaß haben, nur dann können wir gute Leistungen bringen.“ Sie haben mit ihrem Konzept Erfolg: Im Corona-Jahr 2020 verdoppelte sich sowohl die Zahl ihrer Mitarbeiter:innen als auch der Umsatz.

XPLR: MEDIA – Räume flexibel nutzen

 

Bis 2020 bildete der Eventspace der Medien.Bayern GmbH das Herz der Firmenräumlichkeiten in München. Das Unternehmen, zu dem neben XPLR: MEDIA in Bavaria unter anderem die Medientage München gehören, nutzte ihn regelmäßig für Veranstaltungsformate mit bis zu 100 Teilnehmer:innen. Um digitale Veranstaltungen professionell produzieren zu können und ein gutes Nutzererlebnis zu schaffen, wurde der Eventspace nach Ausbruch der Pandemie kurzerhand umfunktioniert: Stühle und Konferenztische wichen einem professionellen Studio-Setting zum Streamen von Online-Events. Auch in Zukunft wird das modular aufgebaute Studio bestehen bleiben, und der Eventspace flexibel für analoge oder digitale Events genutzt.

Bild: Sebastian Widmann Photography

 

„Die Coronapandemie hat uns gezeigt, dass wir flexibel sein müssen und vor Veränderung nicht zurückschrecken dürfen. Mit unserem Studio haben wir das umgesetzt. Raumkonzepte neu zu denken ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg in die Arbeitswelt von morgen”, sagt Stefan Sutor, Geschäftsführer der Medien.Bayern GmbH.

Burda Verlag – Das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen im Fokus

 

Seit dem Corona-Jahr 2020 haben alle Mitarbeiter:innen von Hubert Burda Media die Möglichkeit, sich mit Fragen rund um ihre mentale Gesundheit an das Fürstenberg Institut zu wenden. Sie können bei dem in München ansässigen Institut einen Termin für ein persönliches oder virtuelles Beratungsgespräch vereinbaren. Zuständig für das Angebot ist Stefanie Walz, Referentin für Betriebliches Gesundheitsmanagement bei Burda: „Die externe Beratung ermöglicht es, in angenehmer Atmosphäre mit ausgebildeten Coaches oder Psycholog:innen zu sprechen.“

„Die Beratung kann verhindern, dass Probleme ‚verschleppt‘ werden und später zu ernsthaften Erkrankungen oder Arbeitsausfällen führen.“

Stefanie Walz, Burda

Bild: Archiv Hubert Burda Media

 

Das Unternehmen erfährt dabei nicht, wer die Beratung in Anspruch nimmt, und auch Familienangehörige können den Service frei nutzen. Die Zahl der Beratungsgespräche ist nicht limitiert. „Die Beratung kann verhindern, dass Probleme ‚verschleppt‘ werden und später zu ernsthaften Erkrankungen oder Arbeitsausfällen führen“, sagt Walz. Über solche und weitere Gesundheitsangebote werden die Mitarbeiter:innen übrigens regelmäßig im internen Newsletter „TakeCare“ informiert: So können sie via Microsoft Teams am kostenlosen „LunchBreak Yoga“ teilnehmen oder bei der „Aktiven Pause“ am Arbeitsplatz mitmachen, um Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich zu lösen.

Vogel Communications Group – Raum für Begegnung schaffen

 

Weniger ein Büro, mehr ein Campus: So versteht die Vogel Communications Group ihren Sitz in Würzburg mit rund 500 Arbeitsplätzen. Denn sie profitiert dort von anderen Unternehmen: Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften lässt sich zum Beispiel mit einem KI-Studiengang auf dem etwa 10.000 Quadratmeter großem Gelände nieder, und auch Startups mieten sich regelmäßig in der Vogel Gründerwerkstatt ein.

Bilder: VCG

 

Der führende Anbieter für Fachmedien, digitale Plattformen und Fachkommunikation hat neben der Zusammenarbeit mit anderen auch die Weiterentwicklung seines eigenen Unternehmens im Blick. Für mehr Flexibilität, Austausch und das Wohl der Mitarbeiter:innen hat die Vogel Communications Group New-Work-Konzepte umgesetzt. „Wir haben unsere Unternehmens- und Arbeitskultur tiefgreifend weiterentwickelt“, erklärt Dr. Gunther Schunk, Director Public Relations. Und das sieht dann so aus: Entspannungsräume fördern die Work-Life-Balance, offene Arbeitsflächen unterstützen ein kollaboratives und projektorientiertes Arbeiten. Sehr beliebt sind die Sonnenterasse und -wiese mit Liegestühlen, aber auch die Boxen für konzentriertes, ruhiges Arbeiten. Damit nicht genug: Um weitere Veränderungen kümmert sich zukünftig die firmeninterne Projektgruppe „Neue Arbeitswelten“.

Arbeitskultur, die auf Vertrauen und Respekt beruht

 

Respekt gegenüber jedem einzelnen Mitarbeitenden – hier beginnt für das Redaktionsnetzwerk Ippen Digital mit Sitz in München der New Work Gedanke. Deshalb hat man sich entschieden, in die Mail-Signaturen die Pronomen der Mitarbeitenden zu integrieren. „Wir wollen damit die Diversität unserer Kolleg:innen anerkennen und stärken”, so Kerstin Schöffner, Head of Human Resources bei IPPEN.MEDIA und Benjamin Marx, Geschäftsführer von IPPEN.MEDIA. Dadurch könne jeder individuell klar machen, wie er gerne angesprochen werden möchte. Gleichzeitig will der Betreiber digitaler Nachrichtenangebote mit Vertrauensarbeitszeit und Kernarbeitszeiten in ausgewählten Abteilungen seinen Mitarbeitenden möglichst große Flexibilität bieten – damit weder die privaten Bedürfnisse, noch die Bedürfnisse der Firma zu kurz kommen.

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