Wort & Bild Verlag baut Podcast-Angebot aus: Dennis Ballwieser über „Siege der Medizin”

Von Lisa Plank

Erzählt wird der neue Podcast von Schauspieler Ulrich Noethen. © W&B/Marion von der Mehden/Getty Images (4)/Corbis Library of Congress/Photographer Olympus/Hulton Archive/Ibusca [M]

Der Wort & Bild Verlag erweitert das Podcastportfolio von gesundheit-hoeren.de, dem Audio-Angebot der Apotheken Umschau, um den ersten medizinhistorischen Podcast im deutschsprachigen Raum. Im Interview verrät Dr. Dennis Ballwieser, Chefredakteur der Apotheken Umschau und Geschäftsführer des Wort & Bild Verlags, wie es „Siege der Medizin“ schafft, im Markt hervorzustechen und warum medizinische Angebote auch als Audioformate überzeugen können.

Herr Dr. Ballwieser, Sie sind fester Bestandteil des Podcasts „Klartext Corona” und haben nun den neuen Podcast „Siege der Medizin” produziert. Was schätzen Sie an dem Format?

Dr. Dennis Ballwieser: Wir sind der festen Überzeugung, dass Audioangebote die Menschen noch einmal anders erreichen als Print oder digitale Angebote, die zum Lesen oder Sehen gedacht sind. Und wir sind der Meinung, dass es gerade bei diesem emotionalen Thema Gesundheit, das einen ja immer sehr persönlich betrifft, ein richtiger und wichtiger Weg ist, Menschen auch über das Hören zu erreichen.

 

Wovon handelt der Podcast „Siege der Medizin" und was ist das Besondere daran?

Ballwieser: „Siege der Medizin“ nimmt die Hörer:innen mit auf eine Reise zu den Ereignissen in den vergangenen Jahrhunderten und Jahrtausenden, die wirklich bahnbrechende Fortschritte in der modernen Medizin ermöglicht haben. Das fängt in der ersten Folge bei der Anästhesie an, bei der es die ersten Versuche schon in der Antike gegeben hat und bei der der Durchbruch vor 175 Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika geschafft wurde.

© W&B/Anne Hufnagl

 

Warum haben Sie sich für dieses Nischenthema entschieden?

Ballwieser: Natürlich haben wir uns überlegt, was die Menschen interessiert. Auf der anderen Seite haben wir uns auch überlegt, was wir erzählen können, was es in der Form noch nicht von anderen oder auch von uns selbst gibt. Auch weil es Spaß macht, Neuland zu erkunden. Wir waren erstaunt, dass es noch gar keinen medizinhistorischen Podcast im deutschsprachigen Raum gibt. Wir haben gesagt, dass das eine Lücke ist, die wir gerne füllen. Und wir entwickeln natürlich auch die Fähigkeit, Geschichten auf eine andere Art zu erzählen, was wir auch auf andere Formate anwenden können, die sich nicht mit historischen Inhalten beschäftigen, sondern auch mit aktuellen Themen.

Hörer:innen schenken uns das Vertrauen, dass wir den Stoff sowohl historisch als auch pharmazeutisch-wissenschaftlich einordnen können.“

Wie haben Sie versucht, auf dem wachsenden Podcast-Markt hervorzustechen?

Ballwieser: Wir haben versucht, einen Mix aus drei Elementen zu schaffen. Wir wollten auf der einen Seite ein Erzählformat konzipieren, in dem uns ein Mensch eine Geschichte erzählt und wir diesem Menschen gerne zuhören. Zudem wollten wir das Kopfkino unterstützen. Dafür nutzen wir die szenischen Elemente, in denen uns der Erzähler Ulrich Noethen in die Zeit mitnimmt, in der die Dinge entdeckt oder entwickelt wurden. Das dritte Element ist unser fachliches Know-how. Wir haben zu jedem Thema einen Experten oder eine Expertin befragt, der oder die uns erzählt, wie diese Medizin heute genutzt wird. Wir glauben, dass die Verbindung dieser drei Elemente das wirklich Neue ist.

„Siege der Medizin” ist der erste medizinhistorische Podcast im deutschsprachigen Raum. Warum ist die Apotheken Umschau der richtige Absender für dieses Format?

Ballwieser: Wir haben eine hohe Glaubwürdigkeit, was die Verarbeitung medizinischer und pharmazeutischer Informationen angeht. Zudem ist es nicht nur für die Hörer:innen interessant, was sich medizinhistorisch getan hat. Auch uns interessiert das natürlich. Ganz vorne dran ist da Dr. Martin Allwang, der Apotheker ist, und der bei uns im Haus in der wissenschaftlichen Redaktion für alle pharmazeutischen Themen verantwortlich ist. Er hat sich diesen Podcast vorgenommen und die Drehbücher, wenn die Drehbuchautoren damit fertig waren, noch einmal auf pharmazeutische Richtigkeit überprüft. Ich glaube, dass die Hörer:innen uns als Apotheken Umschau oder als Wort & Bild Verlag das Vertrauen schenken, dass wir den Stoff sowohl historisch als auch pharmazeutisch-wissenschaftlich einordnen können.

„Jeder Mensch nutzt in unterschiedlichen Lebensbereichen unterschiedliche Medien.“

Funktionieren medizinische Themen im Audio-Bereich denn genauso gut wie im Print?

Ballwieser: Ich glaube ja. Ich glaube, dass wir Menschen dadurch auf eine andere Art und Weise erreichen. Und auch, dass wir andere Menschen erreichen, die mit Print beispielsweise nicht so gut zurechtkommen wie mit einem Audioangebot. Denn jeder Mensch nutzt in unterschiedlichen Lebensbereichen unterschiedliche Medien. Und dem einen liegt es vielleicht näher, sich zu einer eigenen Erkrankung eine Infografik anzusehen oder einen Text zu lesen, wo ihm eine Thematik nach und nach aufgeschlüsselt wird. Und andere Menschen profitieren vielleicht davon, wenn sie einen halbstündigen Podcast über ihre eigene Krankheit hören. Wir wollen allen Menschen medizinische Themen leicht verständlich und dabei fachlich richtig zugänglich machen – egal, auf welche Art und Weise sie Medien konsumieren wollen. Deshalb ist es uns wichtig, an dieser Stelle breit aufgestellt zu sein.

Der Wort & Bild Verlag ist traditionell im Print beheimatet. Welchen Stellenwert nimmt der Audiobereich bei Ihnen jetzt und in Zukunft ein?

Ballwieser: Ich glaube, dass jedes Medienhaus, das eine Zukunft haben will, ein multimediales Medienhaus sein muss. Weil jeder Mensch, der Medien konsumiert, multimedial Medien konsumiert. Das heißt, wir betreiben keine unserer Medienarten nur nebenbei. Es hat historische Gründe, dass jedes Medienhaus, das schon länger dabei ist, aus dem Printbereich kommt, aber das Entscheidende ist, dass man nicht stehen bleibt.

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