Michael Bracher: Wie sieht die Zukunft von DAZN aus?

Von Martin Haase

Er hat den Überblick bei DAZN – Programmchef Michael Bracher. Foto: DAZN

Neue Inhalte, Frauensport und Abomodell: Wir haben dem DAZN-Programmchef Michael Bracher drei Fragen gestellt und erfahren, wohin der Sport-Streamingdienst in Zukunft steuert.

DAZN hat sich innerhalb von sechs Jahren rasant zu einer der führenden Sportübertragungs-Plattformen entwickelt. Was sind Ihre Ziele für die nächsten sechs Jahre?

Michael Bracher: DAZN soll die erste Adresse für alle Fußballfans, aber generell für alle Sportfans in Deutschland bleiben. Langfristig soll eine vertrauenswürdige Sport-Entertainment-Plattform geschaffen werden, auf der jeder Fan das findet, wonach er im Sport sucht. Live-Inhalte sind der Kern des Ganzen, aber es soll ein Ökosystem um diese herum aufgebaut werden. Denn DAZN ist deutlich mehr als „nur” Live-Streaming. Features, Highlights, Non-Live, Nachrichten, Spiele, E-Commerce, Ticketing, Wetten – all das soll auf DAZN angeboten werden. Wenn Fans darüber nachdenken, wo sie Sport – in welcher Form auch immer – konsumieren, müssen sie an DAZN denken.

Die Women Champions League läuft auf DAZN, auch die Lizenz für die Übertragung der Bundesliga der Frauenmannschaften haben Sie sich gesichert. Planen Sie, das Angebot weiter auszubauen?

Bracher: Das haben wir schon getan. Seit dieser Saison laufen Spiele der Liga F und seit vergangener Saison Spiele der Division 1 Féminine live auf DAZN. Darüber hinaus zeigen wir unter anderem die EHF Champions League der Frauen und haben auch den Weltrekordkampf zwischen Katie Taylor und Amanda Serrano übertragen. Wir verfolgen die Vision, dass Männer- und Frauensport gleichberechtigt gesehen und behandelt werden müssen.

Der Frauensport verdient mehr Wertschätzung. Letztlich müssen Frauen für ihre Leistungen genauso gewürdigt werden wie Männer. Um das zu erreichen, muss es mehr Nachfrage geben. Und um die Nachfrage anzukurbeln, ist es unsere Aufgabe als Sendeanstalten, dem Frauensport die Sichtbarkeit und die globale Plattform zu geben, die er braucht, um weiter zu wachsen.

Das Streaming-Angebot ist breit und Fans brauchen mehrere Abos, um zum Beispiel alle Bundesliga-Übertragungen sehen zu können. Wie werden sich Plattformen und Aggregatoren entwickeln? Was können Verbraucher:innen in fünf Jahren erwarten?

Bracher: Aggregatoren werden weiterhin eine enorm wichtige Rolle spielen, da sie es Kund:innen ermöglichen, ihre Lieblingsinhalte über den selbst favorisierten Weg und zu eigenen Bedingungen zu beziehen. Deshalb haben wir uns zu Beginn der Saison noch weiter geöffnet und Kund:innen von beispielsweise Sky und der Deutschen Telekom die Möglichkeit gegeben, unser einzigartiges Sportangebot mit den Sportpaketen unserer Partner zu attraktiven Preisen zu kombinieren.

Alle Plattformen eint zudem, ob Sport oder Unterhaltung, dass sie um die immer weniger zur Verfügung stehende Zeit der Kund:innen kämpfen müssen. Deshalb müssen nicht nur auf inhaltlicher Ebene spannende Projekte entwickelt werden, sondern auch im Hinblick auf das Nutzungsverhalten. Verbraucher:innen dürfen sich dementsprechend auf deutlich interaktivere, innovativere und intuitivere Content-Plattformen freuen.

 

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