MEDIENTAGE MÜNCHEN: Die Branche braucht Events für den Nachwuchs

Von Juan Esteban Naupari

Foto: Medien.Bayern GmbH

Die MEDIENTAGE MÜNCHEN kehrten im Oktober als Präsenzveranstaltung ins ICM an der Messe München zurück. Im Fokus standen in diesem Jahr Diskussionen und Denkanstöße zu Themen wie Medien im Web3, die Bekämpfung des Fachkräftemangels oder die Anforderungen an Medien in Krisenzeiten. Wir sprachen mit Stefan Sutor, Geschäftsführer der Medien.Bayern GmbH, über das Präsenz-Comeback, die Bedeutung von Branchenevents bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels und die MEDIENTAGE 2023.

2022 fanden die MTM virtuell statt, 2021 hybrid im Isarforum und in diesem Jahr wieder in Präsenz im ICM. Wie hat es sich für euch angefühlt, mit den MEDIENTAGEN wieder „nach Hause” zu kommen?

Stefan Sutor: Natürlich war das Experimentieren mit den digitalen Formaten spannend. Wir haben viel ausprobiert und viel gelernt, darunter eben auch was nicht funktioniert. Daher war es wirklich schön, mit den MEDIENTAGEN MÜNCHEN wieder als Präsenzveranstaltung im ICM zurück zu sein. Vor allem sind wir immer noch begeistert von der positiven Grundstimmung der Teilnehmenden trotz der Krisenzeiten. Die Besucher haben sich riesig gefreut, die Kolleg:innen wieder treffen zu können, zu diskutieren und sich auszutauschen.

Über die Medien.Bayern GmbH

Die Medien.Bayern GmbH ist eine 100%ige Tochter der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. Sie unterstützt Medienunternehmen, Talente und Professionals in Bayern dabei, in die Zukunft zu gehen. Dazu begleitet die Medien.Bayern GmbH den Standort mit ihren acht Teilmarken, zu denen auch die MEDIENTAGE MÜNCHEN gehören. Die Projekte, die die Medien.Bayern GmbH umsetzt, werden zum überwiegenden Teil gefördert von der Bayerischen Staatskanzlei sowie dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales.

Highlight des letzten Konferenztages: Der Web3-Gipfel / Foto: Medien.Bayern GmbH

Mit „Media For You” stand in diesem Jahr der Nachwuchs für die Medienbranche erstmals stark im Fokus, tatsächlich sucht man ein Nachwuchs-Engagement in diesem Umfang bei anderen Branchenevents bisher vergeblich. Wollt ihr das auch in Zukunft beibehalten?

Sutor: Ganz sicher werden wir das beibehalten, da die Themen Fachkräftemangel und Suche nach Nachwuchs der Branche erstmal erhalten bleiben. „Media For You” war zwar vor allem für den Mediennachwuchs gedacht, aber es war auch für die anderen Teilnehmenden der MEDIENTAGE sehr bereichernd zu sehen, was beispielsweise junge Medienmacher auf TikTok und Co. produzieren. Auch die traditionellen Medien müssen da genau hinschauen, wenn das junge Publikum wieder mehr angesprochen werden soll.

»Wir sind immer noch begeistert von der positiven Grundstimmung der Teilnehmenden.«

Stefan Sutor (links), Geschäftsführer der Medien.Bayern GmbH / Foto: Medien.Bayern GmbH

„Bei uns kann man Medienberufe direkt erleben“

Denkt ihr, dass Event-Specials wie „Media For You” ein wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel in der Branche sein können?

Sutor: Mit „Media For You” zeigen wir, wie vielfältig die Berufe in den Medien sind. Das ist vor allem für Schüler:innen und Studierende wichtig, damit sie sich eine Vorstellung davon machen können, was sie im Berufsleben in der Medienbranche erwartet. Gut gemachte Online-Angebote mit vielen Informationen helfen dabei sicherlich auch ein bisschen, aber das Schöne an „Media For You” ist, dass man bei uns Medienberufe direkt erleben kann. Die Branche braucht solche Events unbedingt, um eine Verbindung der Hochschulen und Universitäten zu den Medienunternehmen herzustellen.

Die OMR hat es in diesem Jahr erneut vorgemacht: Gamification und Entertainment nehmen auch auf Branchenevents einen immer größeren Raum ein. Welche Rolle spielt das in eurer Planungen? Beobachtet ihr auch bei euren Besucher:innen eine vermehrte Nachfrage nach Entertainment abseits von Fachthemen?

Sutor: Die Medientage sind da mehr Fachkongress und nicht Festival. Bei uns gibt es nach vielen Sessions und Talks Networking-Formate wie die „Nacht der Medien” oder seit diesem Jahr neu den „Blauer Panther – TV und Streaming Award”. Das passt hervorragend zu unserem Publikum.

Die Nacht der Medien bot ein vielfältiges Programm / Foto: Medien.Bayern GmbH

„Digitale Formate haben die Anforderungen an Präsenzveranstaltungen geschärft“

Könnt ihr uns schon einen Ausblick darauf geben, wie es bei euch in Zukunft weitergeht? Was erwartet die Besucher:innen im kommenden Jahr?

Sutor: Im Kern bleiben die MEDIENTAGE die MEDIENTAGE: Der Fachkongress zu den aktuellen medienpolitischen Debatten und mit reichlich Inspiration und Innovation für die Branche in der Transformation, dazu eine Expo und auch „Media for You” wird wieder dabei sein. Natürlich wird auch die „Nacht der Medien” wieder Teil der MEDIENTAGE MÜNCHEN sein.

Welche Learnings nehmt ihr aus den vergangenen turbulenten Jahren mit?

Sutor: Wir werden weiter genau hinhören, was unsere Besucher:innen wollen: Die vielen digitalen Formate der letzten Jahre haben die Anforderungen und Erwartungen an Präsenzveranstaltungen deutlich geschärft. Daher ist es für uns nun noch wichtiger geworden, im ständigen Austausch mit den Teilnehmenden zu sein und die MEDIENTAGE MÜNCHEN kontinuierlich anzupassen und zu verbessern.

Das Eventjahr 2022: Veranstalter im Gespräch

Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und damit auch das erste Jahr ohne pandemiebedingte Einschränkungen für die Eventbranche. Ein guter Grund für uns, bei den Veranstaltern bayerischer Medien- und Tech-Events nachzuhören, wie sie die Saison erlebt haben, welche Learnings sie aus den Corona-Jahren mitnehmen und wie die Pläne für das kommende Jahr aussehen. Zum Abschluss sprechen wir in der kommenden Ausgabe mit Bits & Pretzels-Geschäftsführer Christian Lohmeier.

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