Medienprojekte im Web3:

Sieben inspirierende Use Cases

Im Web3 erwarten die Medienbranche neue Technologien und vielfältige Möglichkeiten, sie einzusetzen. Sieben Use Cases aus Bayern zeigen, wie Unternehmen das Potenzial nutzen.

Golden Deers: eine NFT-Community für Mitarbeitende und Kunden

Einmal Hirsch, immer Hirsch: Das ist die Idee, die hinter der NFT-Kollektion der Werbeagentur Zum goldenen Hirschen steckt. Das Unternehmen mit einem Sitz in München verteilt die unverkäuflichen NFTs an alle Mitarbeitenden, wer aus der Firma ausscheidet, behält es trotzdem. So baut Zum goldenen Hirschen ein Alumni-Netzwerk auf und bietet gleichzeitig Benefits für Mitarbeitende. Denn die NFTs sind digitale Eintrittskarten für Firmenevents und ermöglichen Zugang zu einem geschlossenen Discord-Server. Via Chat können aktuelle und ehemalige Kolleg:innen in Kontakt bleiben und sich persönlich auf den Firmenevents treffen. Später sollen auch Kund:innen der Agentur eigene NFTs erhalten. Neben der NFT-Kollektion hat die Agenturgruppe noch weitere ambitionierte Pläne: Der nächste Schritt ist ein komplett virtueller Agenturauftritt im Metaverse, weiß Jan Bartens, Digital Creative Director.

Die Werbeagentur zum Zum goldenen Hirschen bringt ihre eigenen NFTs heraus. / Foto: Zum goldenen Hirschen

Influencer-Marketing im Metaverse

Seit Juni 2022 gehört die Influencer-Marketing-Agentur Buzzbird vollständig zur Seven.One Entertainment Group. Das Team um Katharina Frömsdorf, die als Geschäftsführerin der Seven.One AdFactory auch die Leitung von Buzzbird übernommen hat, hat große Pläne: Seven.One Entertainment könne nun nicht nur „den ganzen bunten Blumenstrauß an Social-Media- und Influencer-Marketing aus einer Hand anbieten“, sondern wolle sich dadurch auch als Pionier im Metaverse platzieren, so Frömsdorf. Aktuell lote Seven.One die Möglichkeiten aus: „Wir halten beispielsweise das Konzept der virtuellen Influencer:innen geradezu für prädestiniert für das Metaverse, da sie sich in einem virtuellen Universum quasi organisch einfügen.“ Die erste hauseigene digitale Influencerin Yuna führt seit Ende Juli auf Instagram ein fiktives Leben in Berlin.

Web3-Studie – Was kommt auf die Medienbranche zu?

Mehr zu den Chancen des neuen Internets liest du in unserer Web3-Studie.

LOOPING Metaverse Solutions: Virtual-Reality unterstützt beim Einstieg ins Metaverse

Wie funktioniert ein Markenauftritt in der virtuellen Realität? Die LOOPING GROUP will gemeinsam mit Unternehmen eine Antwort finden und stellt dafür das Labor: Mit den LOOPING Metaverse Solutions entwickelt das Münchner Brand Publishing House mit weiteren Standorten in Berlin, Hamburg und London passende Metaverse-Konzepte für Unternehmen – und setzt diese auch gleich um. Dafür hat sich die LOOPING GROUP erfahrene Partner an die Seite geholt: Gemeinsam mit dem italienischen Entwicklerstudio 101 Percent werden in den Räumen der UnternehmerTUM in München virtuelle Umgebungen programmiert. Die Innovator:innen der LOOPING GROUP nutzen dort auch ein Greenscreen-Studio – das brauchen sie für ihr „Humanverse“. Gregor Becker, Principal LOOPING GROUP und Strategie-Berater für die LOOPING Metaverse Solutions, erklärt: „Wir haben bei LOOPING das Humanverse entwickelt: eine 3-D-Livestreaming-Technologie, die Menschen in virtuelle Räume projiziert. Und zwar echte Menschen, keine Avatare.“ Zu den Kunden, die die LOOPING GROUP bereits mit einer Humanverse-Umsetzung beauftragt haben, gehört beispielsweise ein Automobilhersteller: Wer einen Neuwagen kaufen will, konfiguriert in der VR-Anwendung ein Fahrzeug und spricht mit dem virtuellen Klon einer Beraterin oder eines Beraters.

Das Humanverse projiziert Menschen in virtuelle Räume. / Foto: Looping Group

The Football Club: Fantasy Football, Metaverse und NFT-Marktplatz

Die Brüder Ante und Josip Kristo aus München haben bereits Erfahrung mit Spieleentwicklung: Sie stehen hinter dem Fantasy-Football-Spiel „Kickbase“. Mit ihrem aktuellen Projekt haben sie sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Sie wollen Fußball-Fandom und die Möglichkeiten des Web3 miteinander verbinden und das Metaverse des Fußballs kreieren. Dafür erschufen sie „The Football Club“ – kurz TFC. Die Anwendung verknüpft das Bundesliga-Manager-Spiel mit NFTs und führt so neue Sammel- und Tauschaspekte ein. Nutzer:innen erstellen einen individuellen Avatar, der mit Accessoires und offiziellen Trikots der Bundesliga-Mannschaften als NFTs ausgestattet werden kann. Nutzer:innen können die NFTs im Spiel gewinnen oder im Online-Shop kaufen. Auch bei den Profis trifft das Projekt auf Begeisterung: Namhafte Investoren sind die Bundesliga-Trainer Robert und Niko Kovac sowie Joshua Kimmich vom FC Bayern München.

BR Next: Bildung über VR-Installationen

Als digitale Avatare und mittels VR-Brillen erleben User:innen beim Projekt München 72 die Geschehnisse rund um die Olympischen Spiele vor rund 50 Jahren. In der digitalen Welt, die über die Online-Plattform VRChat auch ohne VR-Brille erreichbar ist, taucht man ein in den Olympiapark, das Stadion und die Unterkünfte der Sportler:innen im Olympiadorf. Ziel der VR-Installation ist es nicht nur, Interessierte in die damalige Zeit zu versetzen, sondern auch an die tragischen Ereignisse rund um die Geiselnahme der israelischen Mannschaft zu erinnern. Auf virtuellen Monitoren laufen Originalaufnahmen der Nachrichten aus dem Jahr 1972. Ausstellungsstücke und Infotafeln zeigen weitere Hintergründe zur Geiselnahme und zu den Spielen, die trotz des Terrorakts fortgeführt wurden. Für Projektleiter Matthias Leitner von BR Next erfüllt die virtuelle Umsetzung eine der Grundideen der Olympischen Spiele: „Die olympischen Stätten sollten ein Raum für die gemeinsame Begegnung sein. In unserer Wahrnehmung trifft sich dieser Anspruch mit den Möglichkeiten moderner Social-VR-Plattformen.“

Mit der Virtual-Reality-Installation erinnert die Innovationsabteilung des Bayerischen Rundfunks an die Olympischen Spiele von 1972. / Foto: BR Next

Annette Doms und xcircle: Neue Möglichkeiten durch NFTs

Web3 und Metaverse eröffnen Medien vielfältige Möglichkeiten. Auch die Kunst erfindet sich neu und erobert mit digitalen Werken die NFT-Szene. Dr. Annette Doms sieht darin eine Revolution, die die Art und Weise, wie wir das Internet nutzen, auf den Kopf stellen wird. Die Kunsthistorikerin ist Mitgründerin von xcircle, einer virtuellen Kunstausstellung, die digitale Kunst räumlich erfahrbar machen soll. xcircle gibt es deshalb einerseits als klassische Ausstellung in einer Galerie, bei der die Kunst unter anderem auf Monitoren dargestellt wird, andererseits aber auch in einer virtuellen Architektur. Interessierte können also auch eine Onlineausstellung erkunden und dort NFTs kaufen. Mehr zu xcircle verrät Annette Doms im Interview.

Die XPLERs: Mit XPLR: MEDIA in Bavaria zum eigenen NFT

Auf der re:publica 2022 konnten Innovator:innen und Medienschaffende den NFT-Hype hautnah miterleben und am Stand von XPLR: MEDIA in Bavaria kostenlos ihr erstes NFT minten. Die 500 einzigartigen „XPLRers“ sollen einen Vorgeschmack darauf geben, was mit NFTs – auch in der Medienbranche – möglich ist. Sie sind nicht nur Sammlerstücke, sondern zugleich Eintrittskarte zu einer exklusiven Community aus Medienschaffenden, die die Begeisterung für neue Technologien und das Web3 teilen. Ein besonderes Goodie: Einige zufällig ausgewählte „XPLRers“ beinhalteten eine Utility, wie zum Beispiel Konferenztickets, Giveaways oder kostenlose Abos von bayerischen Medienunternehmen. In Zukunft nimmt die Community an NFT-Kursen und Meetups mit Expert:innen teil. Wegen der guten Resonanz hat es eine Neuauflage des Projekts auf die MEDIENTAGE MÜNCHEN 2022 geschafft.

 

Scheuklappen abnehmen und erste Erfahrungen mit einer neuen Technologie machen: Das ist die Idee, die hinter der NFT-Kollektion „XPLRers“ steckt. / Foto: Katrin Reichwald für XPLR: Media in Bavaria

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