Community-zentrierte Medien:

5 Projekte zeigen, wie es geht

Von Lara Wüster

Bild: Adobe Stock / Julia Tim

Weg von der Redaktions-Bubble, hin zu mehr Interaktion mit der eigenen Zielgruppe: Immer mehr Medienprojekte setzen bei der Produktion und Verbreitung ihrer Inhalte auf eine Community. Mitglieder können Content beisteuern, Feedback geben, in Foren diskutieren und bei exklusiven Events, Workshops und Konferenzen dabei sein. Welche Partizipationsmöglichkeiten es gibt und wie Medien von ihrer Community profitieren können, zeigen diese bayerischen Vorreiter-Projekte.

1E9

Als „Denkfabrik für die Zukunft“ beschäftigt sich das Magazin 1E9 mit neuen Technologien wie AI, Elektromobilität, Dezentralisierung, IoT, Virtual Reality, Biotech, Raumfahrt etc. und betreibt dabei eine neue Art des digitalen Publishings: Community powered Tech-Journalism. Mitglieder der 1E9 Community können die Inhalte der Plattform und des Magazins aktiv mitgestalten, mit der Redaktion in den Dialog treten, Kommentare und Beiträge posten und auf exklusive Inhalte zugreifen.

© 1E9

Außerdem haben sie die Möglichkeit, bei digitalen und analogen Mitglieder-Events, Meet-Ups und der 1E9 Konferenz dabei zu sein, erhalten zwei verschiedene Newsletter mit Informationen rund um die Tech-Welt von morgen und können sich mit anderen Mitgliedern in sogenannten thematischen Zirkeln austauschen. Beiträge, die besonders viel Zustimmung aus der Community erhalten haben, werden im Magazin veröffentlicht. Das neueste Projekt ist die 1E9 Academy: Als Mitglied kann man als Explorer:in Wissen und Skills erlernen oder als Expert:in Wissen und Skills im Rahmen von Masterclasses, Workshops und Events teilen.

Radio 80000

Musik verbindet: Radio 80000 ist ein non-kommerzieller, subkultureller Internet-Radiosender aus München. Auf der Plattform und im Studio am Ostbahnhof können Musikschaffende, DJs, Künstler:innen und Musikbegeisterte das Programm und die vielfältigen Radioshows mitgestalten sowie neue Formate vorschlagen und selbst moderieren. Mehr als 100 Audiotalente aus Deutschland und der Welt gestalten das Programm abseits der Charts traditioneller Radiosender bereits. Als Mitglied der NGO 8K e.V. können Zuhörer:innen das Projekt finanziell unterstützen oder bei Mitgliederversammlungen über die Zukunft des Senders entscheiden.

MUCBOOK

MUCBOOK startete als Münchner Stadtmagazin, ist aber mittlerweile viel mehr als das: Mit einer starken Community zeigen die Medienschaffenden subkulturell, hintergründig und abwechslungsreich aus unterschiedlichen Perspektiven ihre Stadt. Als Mucbook-Member erhält man eine Goodie Bag mit Gutscheinen, Verlosungen, Büchern und zwei Mal im Jahr das Print-Magazin. Zusätzlich richtet MUCBOOK  „Hinter den Kulissen“-Events in München aus.

© Mucbook

In Kooperation mit 1E9 gibt es außerdem die München Membership, die neben der Mucbook-Mitgliedschaft auch noch ein 1E9-Abo enthält. Weiterhin bietet das Mucbook eine Clubhouse Membership an. Mit dieser kann man die Clubhouse Coworking Spaces an fünf Standorten in München nutzen, networken und sich mit anderen Kreativen austauschen.

Relevanzreporter

Nürnberger Lokaljournalismus mal anders: nämlich Community-basiert. Unter Chefredakteurin Alexandra Haderlein machen die Relevanzreporter inklusiven, konstruktiven und unabhängigen Lokaljournalismus für Junge. Mitglieder der Relevanzreporter-Community können Themen vorschlagen, Fragen stellen, Erfahrungen teilen, andere Interessierte und Journalist:innen kennenlernen und sich mit Mitgliedern treffen und austauschen. Im Newsletter haken die Redakteur:innen mit Fragen an die Leser:innen direkt nach: Wie gut gefällt ein Format? Gibt es Fragen, die noch ungeklärt sind? So wird Journalismus zum Mitgestaltungsprozess, wie Haderlein im Interview mit XPLR: MEDIA in Bavaria sagt: „Alles, was von den Relevanzreportern zu finden ist – egal ob der Name, das Design, das Bezahlmodell oder einzelne Recherchen – ist mit unseren Nutzer:innen gemeinsam entstanden.”

turtle magazin(e)

Das turtle magazin(e) ist eine bilinguale, interdisziplinäre Online-Plattform für junge Künstler:innen und Autor:innen. Das Team dahinter organisiert Veranstaltungen, (digitale) Workshops und gibt zweimal im Jahr ein Online- und Print-Magazin heraus. Auf der Website finden sich Lyrik, Prosa, Essays und Buchreviews, klassische und digitale Kunst, Animationsvideos und Kurzfilme. Als Teil des turtle Kollektivs können Künstler:innen auf der Plattform allein oder mit anderen veröffentlichen sowie die Magazin-Ausgaben mitgestalten. Bei Live-Events präsentieren sie ihre Kunst mit Ausstellungen oder Lesungen. Wer den Newsletter abonniert, gehört automatisch zur turtle Community und wird zuerst über Events, neue Beiträge und Entwicklungen informiert.

© turtle magazin(e)

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